Hohenloher Zeitung 23.03.2012
Starke Gruppe mit vielen Solotalenten
Untersteinbacher Blaskapelle feiert Musikantenfrühling in der Festhalle
Die Untersteinbacher Blaskapelle hatte am Samstagabend allen Grund, sich selbst zu feiern: Im Rahmen ihres Musikantenfrühlings wurde nahtlos der Übergang der Dirigenten der Jugendkapelle vollzogen, außerdem feierte Dirigent Rainer Roll sein 25-Jähriges Jubiläum am Taktstock im Steinbacher Tal. Die Festhalle platzte fast aus ihren Nähten, so viele Gäste wollten beim bunten Konzert dabei sein. Der Saal war hübsch dekoriert, Blümchen und Kerzen schafften Atmosphäre.
Die Jugendkapelle eröffnete den Abend. Den Titel „Muskokoa Landing“ präsentierten die Nachwuchsmusiker mal rhythmisch, mal gefühlvoll. „Seit Monaten haben wir diesem Abend entgegen gefiebert“ gestand Carolin Fromm. Die Jungmusikerin sagte die Stücke an, erklärte das „Smooth“ von Carlos Santana, mit dem die Gruppe lateinamerikanische Rhythmen in die Halle brachte, einst ein Riesenhit war. Letztmals führte Christoph Demuth den Taktstock. Er wird als Jugendleiter weiter dem Nachwuchs nahe stehen, Dirigent wird aber Marcel Heigl sein.
Beide zeigten wenig später mit der aktiven Kapelle ihr Können als Solisten an der Trompete: Heigl bot glockenklare Töne zum bekannten Hit „ What a wonderful World“, Demuth präsentierte muntere Tonleitersprünge mit dem „Trompetenteufel“ von Volker Gut. Das Publikum belohnte die Darbietung mit Jubelrufen und begeisterten Pfiffen. Auch die Solisten Günter Schmierer und Jürgen Pfohe wurden für „Bariton in der Nacht“ so vom Publikum bedacht. Ein Highlight war die Premiere des Abends: Dirigent Rainer Roll sang mit seinem Marco das Lied: „Im kleinen Dörfchen“. Die Kapelle zeigte damit ihre volkstümliche Seite und der Liedtext über das Seinbacher Tal, wo man „glücklich und zufrieden ist“ kam auch beim Publikum gut an.
Sichtlich gerührt gab sich Rainer Roll, als seine Musiker beim Stück „Ein halbes Jahrhundert“ plötzlich selbst das Regiment übernahmen: Sie dichteten es zum 25-jährigen Dirigentenjubiläum zu „Ein viertel Jahrhundert“ um. „Wir hoffen, dass du bei uns bleibst“, trällerte die Kapelle, das Publikum klatschte mit. „Mir fehlen die Worte“, kommentierte dies Roll.
Als Zugabe brachte die Gruppe „Die schönsten Stunden „ von Guido Henn auf die Bühne. Die Kapelle hatte mit dem bekannten Komponisten das Stück in einer Sonderaktion einstudiert. Als Solisten sangen Karen Bauer und Gerhard Sinn die Abschiedspolka. Und das Publikum schloss sich dem Liedtext an: „ Die schönsten Stunden, die schönsten Melodien gehen viel zu schnell vorbei.“ Vorbei war allerdings nu der Auftritt der Gastgeber. Mit dem Musikverein Lampoldshausen stand noch Tanz und Unterhaltung bis in die Nacht ei guter Laune auf dem Programm.
